Ohne Apps geht bei mir gar nichts – nicht beruflich und auch mittlerweile nicht mehr privat. Ich würde mich zwar nicht als Smartphone-süchtig bezeichnen, aber die eine oder andere App hat es in unseren Alltag geschafft.
Welche das sind, verraten wir Euch jetzt:
Dogs Places
Letztes Wochenende wollte ich unbedingt die Pflanzzeit in der Markthalle 9 besuchen. Trotz Regen und der verlockenden Gemütlichkeit des Sofas raffte ich mich relativ früh am Morgen auf und marschierte mit Pudel im Gepäck los. Doch aus meinen Pflanzen ist am Ende leider nichts geworden, denn am Eingang der Markthalle prangte ein neues Hundeverbotsschild. Mein Unverständnis hin oder her – hätte ich das vorher gewusst, wäre mein freier Samstag Morgen wesentlich entspannter gestartet. Ob KaDeWe, Museen, diverse Postämter und Supermärkte – die meisten Orte, zu denen ich Niko nicht mitnehmen kann, habe ich auf dem Schirm. Allerdings gibt es hin und wieder auch Cafés und Co, die auf vierbeinige Gäste verzichten wollen. Und hier kommt Dogs Places ins Spiel: Mit dieser App kann ich genau diese Orte ausfindig machen, bei denen Vierbeiner willkommen sind. Angefangen bei Hundewiesen, Tierärzten, Gastronomie und Tiergeschäften. Alle Orte sind in Kategorien eingeteilt und werden anhand von Zeichen auf der digitalen Karte dargestellt. Die App ist zudem noch interaktiv und lebt auch von der Teilnahme der Nutzer, die ihrerseits Orte hinzufügen und auch bewerten können.
Vet Finder
Es gibt so Momente: Du bist unterwegs und plötzlich zeigt der Hund Schmerzen. Genau das ist mir letzten Sommer passiert. Zum Feierabend wollte ich gemütlich noch ein Eis essen gehen. Kaum habe ich das Objekt der Begierde in der Hand fing Niko an zu fiepen. Das kannte ich von ihm noch gar nicht. Pfoten abgecheckt, den Körper abgetastet, ins Mäulchen geschaut, Ohren hochgeklappt. Nichts. Ich konnte einfach nichts entdecken und es war kurz vor 19.00 Uhr. Bis zu unserem Tierarzt konnte ich es unmöglich schaffen. Was nun?
Manchmal entscheiden Minuten – auch wenn es am Ende nur für das gute Gefühl ist. Seitdem nutze ich für solche Fälle Vet Finder: Die App ermittelt den aktuellen Standort und listet Tierärzte und Kliniken unmittelbarer Nähe auf. Mit dem integrierten Filter lässt sich die Suche sogar verfeinern, zum Beispiel wenn bestimmte Fachrichtungen, Zahlungsmethoden, präferierter Behandlungsmethode oder sogar Parkplätze gesucht sind.
Ally
Ein bisschen Off-Topic, aber dennoch unverzichtbar ist für uns Ally geworden. Ein eigenes Auto brauche ich in Berlin nicht und bin die meiste Zeit entweder zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Ist unser Ziel aber etwas weiter entfernt oder wir sind zu spät dran oder der nächste dicke Regenguß wartet, sucht mir Ally die besten Verbindungen raus und vergleicht dabei, welche Art der Fortbewegung am geeignesten ist und wieviel es etwa kostet: ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, Bus, Bahn, Taxi oder Car-Sharing – alles ist dabei. Ausgangs- und Zielort sowie präferierte Ankunfts- oder Abreisezeit werden zum Start der Suche eingegeben. Ally prüft dann die unterschiedlichen Optionen und Kombinationsmöglichkeiten für die jeweilige Strecke sowie die dafür benötigte Zeit. Die verschiedene Vorschläge lassen sich im Anschluß noch detailliert ansehen inklusive genaue Lage der Haltestellen zum Ein-, Um- und Aussteigen, die Dauer der jeweiligen Fahrt-Abschnitte und Umsteigezeiten. Besonders mit Hund ist diese App optimal, da ich fürs Umsteigen schon etwas länger brauche als wenn ich allein unterwegs bin. Denn obwohl Niko das Fahren mit den Öffis gewohnt ist, will ich ihn so wenig wie möglich stressen und vermeide zu den Rushhourn auch bestimmte Linien, die sich mit Ally einfach umgehen lassen.
MyDog365
Seit einigen Monaten kommt Niko jeden Tag mit ins Büro. Mittlerweile – auch aufgrund unseres Alleinebleiben-Trainings – hat er sich gut akklimatisiert und schläft viel. Doch ein bisschen Abwechslung und Kopfarbeit zwischendurch kann ja nicht schaden und daher probieren wir gerade MyDog365 aus. Die App schlägt jeden Tag eine neue Aufgabe (wie zum Beispiel Drehung auf dem Baumstamm) vor und fördert damit nicht nur die Konzentration und Koordination, sondern auch die Bindung des Hund-Mensch-Teams. In drei Schritten wird die Aufgabe erklärt. Geduld und genug Übungszeit muss sich das Team selbst einräumen. Neben den Aufgaben verfügt die App auch über verschiedene Trainings wie Steh-Warte oder Rückwärtslaufen und einen Tagestipp. Zusätzliche Features können In-App gekauft werden. Wir sind ja noch relativ am Anfang mit der App und können daher noch nicht soviel über Erfolgserlebnisse erzählen. Aber besonders positiv ist mir die Kundenkommunikation aufgefallen. Mit der Registrierung bekommt ihr eine Willkommensmail mit Videoanleitung und weiteren Schritten – und das alles sehr herzlich. Finden wir gut!
MapMyDogWalk
Vom klassischen Fitnesstracker abgewandelt funktioniert MapMyDogWalk. Die App zeichnet in realtime die Hundespaziergänge auf und markiert die Routen auf der digitalen Karte. Weniger Tempo und verbrauchte Kalorien ist für mich eher die zurückgelegte Distanz von Interesse. Denn von Natur aus liegt mir das grobe Abschätzung von Entfernungen nicht so wirklich und sehr oft frage ich mich nach unseren Mittagsrunden, ob diese überhaupt ausreichend waren – mit der App kann ich das ganz einfach nachprüfen.
Pets on Tour
Unseren ersten gemeinsamen Urlaub habe ich mir für dieses Jahr ganz fest vorgenommen. Ich habe Niko zwar schon zu einem Seminar mit an die Universität Passau genau, aber das zählt nicht 😉 Ich träume eher von Frankreich, Skandinavien oder einem Kurztripp in die Niederlande. Aber: andere Länder – andere Vorschriften und hier kommt Pets on Tour ins Spiel: Mit Hilfe der App lassen sich Reisen in Begleitung von Hund, Katze oder Frettchen (ja, richtig gelesen) anhand von länderspezifischen Vorschriften planen. Zum Beispiel dürfen in die meisten EU-Länder nur Hunde ab einem Alter von 15 Wochen einreisen, manche Hunderassen gar nicht erst einreisen oder die Anzahl der einreisenden Tiere ist einigen Fällen nur begrenzt möglich. Wer nach Down Under fliegt, muss seinen geliebten Vierbeiner wohl oder übel in den Frachtraum geben, weil eine Reise in der Kabine aufgrund der Quarantänebestimmungen nicht erlaubt ist.
Quick Time Player/ Kamera App
Und noch ein Off-Topic zu guter Letzt: Wie Ihr wisst, stecken der Pudel und ich gerade im Alleinebleiben-Training. Die Erfolge der Übungen, also dass Niko am Ende entspannt und ruhig bleibt, wenn ich nicht da bin, überprüfe ich ganz einfach mit dem Quick Time Player. Am Anfang habe ich noch relativ aufwendig eine Kamera App auf meinem Telefon und dem ipad zu Hause genutzt, aber das war mir vom Verbrauch des Datenvolumens zu hoch. Außerdem kann ich von unterwegs (sei es beim Arzt oder auf einem Termin) sowieso nicht eingreifen. Daher lasse ich (auch in der Agentur, wenn wir in einem Meeting sind) den Quick Time Player als Audioaufnahme laufen und kann im Anschluß ganz einfach hören, wie sich der Niko in meiner Abwesenheit verhalten hat. Einfacher gehts nicht.
Das Angebot von Apps und digitalen Services, die sich im Hundealltag einsetzen lassen, ist tatsächlich relativ groß. Es gibt mittlerweile auch einen Service, der ähnlich funktioniert wie Dating-Portale. Registrierte User können dann sehen, wer in ihrer Nähe auf den gleichen Gassistrecken unterwegs ist und sich dann – wenn man Lust und Laune hat – sich für gemeinsame Spaziergänge verabreden. Wieviel Digital man in seinen Alltag lässt, sollte aber jeder für sich entscheiden. Es gibt viele sinnvolle Angebote, aber der Alltag mit unseren Fellfreunden findet immer noch analog statt.