Happy Birthday, Niko! – Eine kleine Geburtstags-Playlist
in frischer Wind fegt draußen um die Häuserecken. Der feine Schneeregen hat unsere Pläne für einen ausgedehnten Parkbesuch im wahrsten Sinne dahinschmelzen lassen. Und so macht es sich Niko mit letzten weißen Schneeresten auf der Schnauze vor der warmen Heizung bequem. Ganz leise döst er vor sich hin und lässt sich nicht einmal durch mein Geraschel aus der Ruhe bringen. Morgen hat Niko Geburtstag. Schon sein sechster. Himmel, wie die Zeit vergeht. Viel zu schnell. Eine kleine Revue lasse ich heute mit einer Playlist passieren – Songs, die uns über die Jahre begleitet haben.
Lonely Boy – Black Keys ( El Camino)
Montags. Mit ein paar Leckerlis lockte ich Niko in seinen Rucksack und schon ging es los. Mit dem Rad auf der hektischen Warschauer Brücke, über die Oberbaumbrücke und schnell durch den Görlitzer Park. Montags und meistens Dienstags oder Donnerstags verbrachte Niko seinen Tag bei Janne und Lotti, während ich ins Büro fuhr. Die Aufregung an der Haustür war jedesmal groß. Schnell noch ein paar Worte und schon ging’s im Sprint an den Schreibtisch. Mit den Black Keys im Ohr sogar noch ein bisschen schneller.
Woman – Cat Power (Wanderer)
Ihr Debüt gab Cat Power für mich im Künstlerhaus Wendenstrasse in Hamburg. Damals tanzten wir im gedämpften Licht durch die Lofts und hatten die Zeit unseres Lebens. Ich liebte ihre Songs. Viele Jahre später – aus Hamburg ist mittlerweile Berlin geworden- denke ich manchmal noch an meinen Zeit in der Wendenstrasse zurück. Eines Tages entdeckte ich ein Cat Power-Tourplakat auf meiner Kiezrunde mit Niko. Meine Chance, sie endlich live zu sehen und dann auch noch in Laufweite, so dass ich Niko ganz entspannt zu Hause lassen konnte. Das neue Album lief natürlich hoch und runter. Und ich glaube, aus Niko ist auch ein kleiner Cat Power-Fan geworden.
The Ferryman – Total Control (Typical System)
Felder, Wiesen, Wälder und kleine Städte zogen eilig vorbei. Am Horizont zeigten sich schon die ersten Sonnenstrahlen. Seit ein paar Stunden war ich bereits mit dem Zug Richtung Dortmund unterwegs. Ein paar mehr lagen noch vor mir, bevor ich endlich den Bahnhof in Ulm erreichen und damit irgendwie auch ein neuer Lebensabschnitt beginnen sollte. Klingt ein bisschen pathetisch, oder? Jedenfalls war ich ziemlich aufgeregt und ich konnte mich kaum auf mein Buch konzentrieren. Ich versuchte also bei Total Control zu entspannen – ein Geheimtipp aus meinem Lieblingscafé, der seit ein paar Monaten einen festen Platz in meiner Playlist hatte. Und auch jetzt – Jahre später – sehe ich mich beim Hören des Albums wieder in diesem Zug sitzen, mit der Gewissheit, den besten Freund aller Zeiten mit nach Hause gebracht zu haben.
Modern Love – David Bowie (Frances Ha OST)
Ein bisschen Frances Ha steckt doch in jede*r von uns. Von diesem Film kann ich nicht genug bekommen und freue mich jedes Mal, wenn ich ihn auf dem Programm der Freiluftkinos entdecke. Laue Nächte unter den Sternen, in guter Gesellschaft, bei einem schönen Film. In einigen Kinos dürfen Hunde sogar mit in die Vorstellungen. Auf der Suche nach sich selbst haben wir Frances Ha bereits häufiger begleitet und uns vom Soundtrack verzaubern lassen.
Verses – Olafur Arnalds (The Chopin Project – mit Alice Sara Ott)
Ein Song, der mir auch nach Jahren immer noch Gänsehaut beschert. Eine Performance des Albums durfte ich seinerzeit sogar im Rahmen der Yellow Lounge erleben. Ein wunderbarer Abend im früheren Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. Ist der Alltag zu turbulent, bringen uns die Kompositionen zurück zur Entspannung.
Ich und mein Pudel – Rocko Schamoni (Musik für Jugendliche)
Wie gemacht für uns. Mit einem Augenzwinkern. Zwar besingt Rocko Schamoni den guten alten Pudel Club an den Landungsbrücken in Hamburg, aber dem steht der kleine Pudel aus Berlin in Nichts nach. Auf jeden Fall ein Gute-Laune-Song gegen das winterliche Grau.
❤️
27.12.2020
Happy Birthday, kleiner Freund! Schön, dass es Dich gibt. Ich freue mich auf die vielen Abenteuer, die auf uns warten!