LebenMonthly Pudel: Über Schnupfnasen, Fellfarben und Routinen

Monthly Pudel: Über Schnupfnasen, Fellfarben und Routinen

Ein ganz besonderer Liebesbeweis erwartete mich am Morgen des Valentinstags: Ich wachte auf, da eine eine flauschige Pfote meine Nase zudrückte. 

Die morgendliche Weckroutine wird also immer kreativer. Vom anfänglichen Rumgehopse ist Niko jetzt so weit, dass er sich auf mich drauf legt, ganz egal ob ich auf der Seite liege oder auf dem Rücken. Er muss sich auf mich drauf legen und schnuppert in meinem Gesicht rum. Probiert sich Niko in seinem Methoden kreativ aus, bleibt wenigstens die Uhrzeit als Konstante 😉 immer so gegen 05.30 – jeden Tag. Denn Wochenende und Feiertage kennt er ja nicht. 

Die letzten Wochen gingen bei uns trotz frühem Aufstehen eher ruhiger zu.

Denn nach dem Weihnachts- und Neujahrsurlaub ist vor der Grippe.

Ein Mini-Business-Abstecher nach Slowenien machte aus meiner Erkältung einen Knock-out nebst Ohrenentzündung. Ziemlich langweilig für den Pudel, aber so schlecht fand er die Schlummerstunden auf dem Sofa, glaube ich, auch nicht. Aufdrehen konnte er ja vorher genug, als er die zwei Tage bei seiner „Leberwurst-Tante“ Manja und ihrer Hundegang verbringen durfte. Anders als gedacht, blieb auch das Jammer-Niveau diesmal auf einem Rekordtief. Er wollte eigentlich auch nicht wirklich nach Hause, weil er einfach sehr gerne mit anderen Vierbeinern zusammen ist. Keine Frage, Niko ist ein Zeitgenosse, dem es quasi ins Gesicht geschrieben steht. dass er sich einen zweiten Kumpel für zu Hause wünscht. Und was nicht ist, kann ja auch irgendwann was werden 😉 

Zurück auf dem Krankenbett hatte ich neben dem eigentlichen Überleben der verstopften Nase noch ein ganz anderes Problem: Wie kann ich dafür sorgen, dass sich Niko nicht bei mir ansteckt.

Das kann nämlich ziemlich leicht passieren, da sich ein Körperkontakt durch Streicheln etc. nicht vermeiden lässt. Die Vierbeiner sind zwar von dem Influenza-Virus ausgeschlossen, können sich aber trotzdem eine Erkältung beziehungsweise einen grippalen Infekt einfangen. Da Niko trotz meiner nächtlichen Schnief- und Hustenattacken ganz tapfer meine Nähe suchte und ich es nicht übers Herz brachte, ihn auf Distanz zu schicken, musste ich also etwaige Symptome im Auge behalten. Zum Glück zeigte sich nur eine Mini-Schnupfennase ab und an. 

Vorsichtshalber (für ihn und für mich) ging es etwas kürzer an die frische Luft und dafür viel länger unter die warme Decke auf dem Sofa. Gesundschlafen, ohne viel Trubel, ist dann doch die beste Medizin. Ebenso wie bei uns Menschen ist genügend Flüssigkeit ganz wichtig. Daher den Wassernapf immer im Blick haben. Und noch ein kleiner Tipp fürs Näschen: Verkrustungen an der Nase lassen sich mit einer lauwarmen Kochsalzlösung entfernen. Anschließend die Nase mit einer Pflegecreme für Hunde oder Vaseline einreiben. 

Abschiede und neue Gesichter

Zurück im Büro musste Niko erstmal wieder alles abchecken. Sein Bürokumpel und erster richtiger Berlin-Freund Polly hatte in der Zwischenzeit seinen letzten Tag, um bald einen neuen Job anzufangen. Ich bin mal gespannt, wie er es finden wird, nun der einzige Hund im Büro zu sein. Für mich war es immer ein ganz  besonderes Gimmick, einen Artgenossen im Büro zu haben, der sich mit Niko super versteht. Damit hatte ich für mich immer eine gute Ausrede, dass zu Hause noch kein zweiter Hund unseren Alltag bereichert. Polly ist nun weg und dafür ein neues Gesicht da: unser neuer Praktikant Mathes. Seines Zeichens  sehr groß. Und damit eine neue Erkenntnis nicht weit: Niko kann anscheinend auf den ersten Blick sehr große Personen nicht so gut einschätzen. Ein bisschen Bellen, sich unter dem Tisch verstecken, aber doch neugierig mit der Nase hervorluken. Ein paar Minuten später schlawenzelte er dann doch um Mathes’ Beine. Eine Woche später legte er schon den Kopf auf seine Schuhe – absolut neu und noch nie dagewesen bei uns im Büro 🙂 Leider bleibt Mathes aber nur zwei Monate bis das neue Semester wieder los geht. Der häufige Wechsel der Praktikanten ist manchmal schon eine Challenge. Denn in der Regel bleiben die meisten nur 3 Monate – aufgrund der Mindestlohn- und Pflichtpraktikum-Regelung. Niko muss sich also immer regelmäßig auf neue Menschen in seinem Umfeld einstellen. Was bis jetzt auch ganz gut klappt, aber trotzdem schade ist, wenn er jemanden in sein Pudelherz geschlossen hat.

Grau ist das neue Schwarz

Und noch etwas hat sich verändert: Aus dem Ombre-Ton in Nikos Fell ist mittlerweile ein durchgehendes Grau geworden. Unter seinem Kinn ist er tatsächlich auch ziemlich hellgrau. Wahnsinn, das fällt mir im täglichen Alltag gar nicht mehr so auf. Aber wenn wir dann den direkten Vergleich mit anderen Schwarz-Pelzen haben, ist der kleine Herr Pudel ganz schon aufgegraut.

Zum ersten Mal aufgefallen, ist mir das vor circa anderthalb Jahren. Erst dachte ich, Niko wäre ein bisschen staubig. Aber als sein Fell nach dem Baden noch genauso aussah, wurde mir klar, dass die Ursache eine andere sein muss. Fündig wurde ich dann auf verschiedenen Züchterseiten: 

Schwarze Pudel können ein sogenanntes Verdünnungs- oder ein Vergrauungsgen in sich tragen. Schwarze, graue und silberne Pudel werden mit schwarzem Fell geboren. Während die schwarzen Pudel lackschwarz bleiben, haben die anderen Welpen zusätzlich einen Braun- oder Graustich. In den ersten paar Lebensjahren hellen sie dann auf beziehungsweise vergrauen. Die Übergangsfarben wechseln immer wieder, verändern sich schubweise und auch jahreszeitlich bedingt. Bis die endgültige Fellfarbe sichtbar ist, können sogar 3 bis 5 Jahre ins Land ziehen. Hinweise für eine Verdauung können helle oder weisse Haare an der Pfotenunterseite bei sehr jungen Welpen sein. Diese Haare können dann wieder verschwinden und sind mit zum Beispiel 10 Wochen nicht mehr sichtbar. Das Gleiche gilt wohl für einen Braunschimmer beim Welpen. Auch diesen hatten Niko an seinem Schnäuzchen, die nun in der Zwischenzeit ziemlich grau geworden ist. 

Allein-sein-Training 4.0

Ich bin ja immer noch an dem Training dran. Müsste aber, zugegeben, viel mehr hinterher sein und noch viel öfter üben. Wenn wir zu lange aussetzen, ist das auch sofort im Büro bemerkbar. Wie nach den Weihnachtsferien. Da hatte ich auch nicht so häufig geübt. Das Resultat: Kaum habe ich den Raum verlassen, wurde gefiept und unruhig hinter der Tür gewartet. Obwohl er unsere Büro-Routinen schon seit über 2 Jahren kennt und weiß, dass ich nur kurz zur Toilette verschwinde oder eben mal etwas holen muss. Allein ist Niko dann eigentlich nie – aber der Kontrollverlust dann wieder viel zu groß, um es auszuhalten. 

Da die Sherlock Holmes-Hörbücher und Hunde-Chill-Out-Soundtracks nicht so wirklich auf eine entspannte Stimmung beigetragen haben, bestellte ich kurzerhand einen Relaxo-Dog. Im Netz findet man dazu ja viele positive Rezensionen. Und ja, ich weiß, dass ein solches Gerät das permanente und konsequente Üben nicht ersetzt. Aber ein bisschen Hilfestellung kann ja nicht falsch sein. Also sind wir gerade beim Testen. Zum Beispiel wie bei unserer morgendlichen Routine im Büro. Erst ein bisschen toben, dann Futter und anschließend ein Stündchen Entspannungsmusik. Tatsächlich kringelt er sich von allein auf seine Decke und schläft. 

Wie es weiter geht und ob wir uns unserem Trainingsziel langsam, aber sicher nähern? Darüber halten wir Euch auf dem Laufenden.

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1 Comment

  • Hans-Peter

    Hallo ! Es ist Wahnsinn, Niko sieht aus wie meine Francine. Nur Francine ist kein Pudel. (Schätz ich. Eher ein Schnoodle.) Sie kommt aus Rumänien und war ein Straßenhund. Durch schlechte Erfahrungen im Umgang mit Menschen läßt sie sich von Niemanden anfassen. Ausser von mir natürlich. Ansonsten erkenne ich am Verhalten Nikos meine Francine wieder. Hübsch geschrieben, schön zu lesen. Auch wenn ich nicht alle ihrer Meinungen teile, ist es ein Vergnügen, hier zu lesen. Grüße aus Genshagen Hape und Francine

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