LebenRundum gesund? Unser Routine-Check

Rundum gesund? Unser Routine-Check

Produkttest – Mit ein paar Tagen Verspätung ging es letzte Woche endlich zum Tierarzt für unseren halbjährlichen Routine-Check. Ja – ich lasse ihn tatsächlich alle sechs Monate auf Herz und Nieren untersuchen. Denn auch nach zwei Jahren sitzt der Schrecken über die Diagnose bei unserem ersten Tierarztbesuch noch immer tief. Dieses Mal war ich aber besonders gespannt. Wie Ihr wisst, lagen bei den letzten Untersuchungen Nikos Leukozyten-Werte immer am oberen Anschlag – mit Tendenz steigend. Bei jedem Wehwehchen oder dem kleinsten Hauch von Schlappheit läuteten daher meine Alarmglocken und das Abschalten fiel mir richtig schwer, auch wenn mein Tierarzt immer wieder beruhigend auf mich einsprach.

Dieses Jahr bzw. dieses Halbjahr ist alles anders: Aus Angst vor einer wiederkehrenden Ehrlichiose habe ich Niko die letzten beiden Sommer im sechs-Wochen-Rhythmus mit Ex-Spot präpariert. Mit Erfolg, denn mein akribisches Auge konnte keine einzige Zecke erspähen. Eigentlich ein Grund zum Runterschalten, wenn da nicht die steigenden Leukozyten wären. Ich bin ja kein Arzt und kenne mich viel zu wenig mit den ganzen Zusammenhängen und Wirkungen aus, aber es musste was passieren. Daher hatte ich mich Anfang des Jahres dazu entschlossen, Niko in diesem Sommer mit natürlichen Stoffen durch die Zecken-Saison zu bringen. Ob es tatsächlich was bringt, dass sollte mir nun dieser Routine-Check verraten – und natürlich auch, ob das BARFen immer noch optimal auf Nikos Bedürfnisse eingestellt ist 😉

Aber erstmal alles nacheinander:

Ohren, Augen, Zähne

Niko geht an sich eigentlich ganz gerne in die Praxis. Denn immerhin winken am Ende der Untersuchung immer ein paar Leckerlis, die er sich auf keinen Fall entgehen lassen will. Um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und ihn mit den Nadeln und Kanülen zu ärgern, startet das Warm-Up mit einem Blick in die Ohren, Augen und auf die Zähne. Insbesondere bei Schlappohr-Trägern ist die richtige Pflege wirklich wichtig. Pudel haben zudem noch mit dem Haarwuchs im Ohr zu kämpfen (leider zuchtbedingt), die eine ordentliche Durchlüftung des Gehörgangs verhindern. Daher muss ich ihm auch regelmäßig die Haare im Gehörgang und vorsichtig den vorhandenen Ohrenschmalz entfernen.

Ähnlich bei den Augen und Zähnen. Nein, Niko hat keine Haare auf den Zähnen, sondern eigentlich ganz schöne, weiße Beißerchen. Allerdings habe ich bis jetzt auf besondere Zahnpflege-Snacks und Zähne putzen am Abend verzichtet, und ihm eher echte Knochen aus der Frischfleisch-Theke seines Lieblings-BARF-Ladens verfüttert. Und siehe da – vom Tierarzt gab es grünes Licht.

Gewicht

Wenn es danach gehen würde, was der kleine Kumpel so verdrückt, müsste er eigentlich als kleine Lockenkugel durch die Gegend rollen. Falls ich ihn mal auf den Arm nehme oder ihm das Fell schneide, bin ich immer wieder überrascht, wie zierlich er eigentlich ist. Ein bisschen über 8 Kilo brachte er letzte Woche auf die Waage, obwohl Niko vorher fleissig auch die Leckerli-Vorräte meiner Kollegin Ciani geplündert hat. Als wandelndes schwarzes Loch scheint er kein Sättigungsgefühl zu haben. Sein Leichtgewicht liegt aber trotzdem noch in der Norm für Kleinpudel. Allerdings sollte es nun auch nicht weniger werden. Solange die Rippen leicht gepolstert sind, ist aber alles noch in Ordnung.

Organische Auffälligkeiten

Dann ging’s langsam ans Eingemachte: Temperatur messen, Abtasten des Bauchraums und Genitalien-Check. Alles unauffällig. Auch Nikos Putzfimmel an seinen Geschlechtsorganen ist soweit in Ordnung. In letzter Zeit schlabberte er nämlich häufiger dort herum. Ein übermäßiges Putzen kann ein Indiz für eine Harnleiter- oder Vorhautentzündung sein. Aber wo hört normales Putzverhalten auf und fängt verdächtiger Putzfimmel an? Eine 08/15-Formel gibt es dafür nicht. Denn jeder Vierbeiner ist ja anders und ihr hört am Besten auf Euer Bauchgefühl.

Großes Blutbild

Im Blut abnehmen ist der kleine Pudel mittlerweile echter Profi und lässt die Prozedur geduldig über sich ergehen. Das macht mich wirklich stolz. Dieses Mal habe ich mich auf ein großes Blutbild beschränkt, um einen guten Überblick über Nikos Allgemeinzustand zu bekommen. Es werden auch sogenannte BARF-Tests angeboten. Diese sind allerdings sehr viel kostenintensiver und auch in ihrer Aussagekraft wesentlich tagesformabhängiger. In einem solchen Test werden nämlich auch die Vitaminspiegel gemessen. Der Vitaminhaushalt wird aber vom Körper kompensiert und ob tatsächlich ein besorgniserregender Mangel vorliegt, kann nicht immer daraus geschlossen werden. Als first step kann daher in der Regel auch ein großes Blutbild genügend Aufschluß geben, ob Mangelerscheinungen vorhanden sind. Auf Anraten des Tierarztes sollte ich mein Geld lieber in eine gute Ernährungsberatung stecken, um Niko (wenn es erforderlich ist) optimal auf die BARF Fütterung einzustellen.

So, ein paar Tage später kamen endlich die Ergebnisse aus dem Labor. Und siehe da – mir fällt ein größerer Stein vom Herzen – alle Werte sind im grünen Bereich. Auch die Leukozyten bewegen sich endlich im optimalen Rahmen. Einzig und allein die Ehrlichiose-Antikörper sind von 14 auf 14,3 gestiegen und mit einem Hauch in den Skala-Bereich „grenzwertig“ gerutscht. Huch! Allerdings muss ich auch fairerweise darauf hinweisen, dass dieser Bereich zwischen den Werten 14 und 29 liegt. Ich behalte das aber im Auge und im Dezember testen wir ja eh wieder.

Alternative zur Chemie

Ich hatte Euch ja schon erzählt, dass ich in diesem Jahr gänzlich auf chemischen Zeckenschutz verzichtet habe. Ob die eingependelten Leukozyten-Werte damit tatsächlich im Zusammenhang stehen, kann ich nicht eindeutig bestätigen. Allerdings besteht auch kein Grund, wieder zu chemischen Mitteln zu greifen – was mich ungemein beruhigt. Im Frühjahr wurden wir von einem Berliner Startup (*den Namen musste ich aus rechtlichen Gründen leider entfernen, 16.12.2019) gefragt, ob wir ihre Anti-Zecken-Snackballs testen wollen. Grundsätzlich bin ich bei Futter-Tests eher wählerisch, weil ich nicht allzusehr mit Nikos Futter experimentieren und seine Futter-Routine durcheinander bringen möchte. Aber bei Leckerlis aus natürlichen Inhaltsstoffen (frei von Bioziden und Chemikalien) kann man ja nicht soviel falsch machen, zumal Niko aufgrund seines Gewichts auch nur einen Snackball täglich bekommen sollte.

 

Die Snackballs kommen in einer hübschen, wiederverschließbaren Dose. Die schlaue Pudelnase hat sofort gewittert, dass sich darin etwas leckeres verbirgt: kleine, weiche Bällchen mit Rindfleischgeschmack, denen verschiedenen Kräuter und Öle, wie Lavendel und Schwarzkümmelöl beigemischt sind.

Diese Inhaltsstoffe werden über die Verdauung aufgenommen und schützen den Vierbeiner quasi von innen heraus vor unterschiedlichen Parasiten, wie Zecken aber auch Flöhe. Da Zutaten wie Kräuter und Schwarzkümmelöl nur in Maßen gesund für den Hund sind, ist es wichtig, sich auch beim größten Betteln an die Dosierungsanleitung zu halten. Niko ist relativ schnell auf den Geschmack gekommen und hätte liebend gerne mehr als ein Bällchen pro Tag verdrückt – aber viel hilft eben nicht viel. Eine Anleitung zur richtigen Tagesration ist auf der Dose, aber auch auf der Webseite vermerkt.

Nicht durch das schöne Design der Verpackung und die große Dose sind mir besonders positiv aufgefallen. Auch der ansprechende Geruch der Snackballs begeisterte nicht nur Nikos Nase, sondern auch meine.

Mittlerweile ist die Dose schon leer und auf Niko habe ich bis jetzt keine einzige Zecke bzw. einen verdächtigen Biss gefunden. Nur bei mir krabbelte eines Abends ein Übeltäter herum. Bäh. Sein schwarzes Lockenfell macht es mir nicht wirklich einfach, mit Sicherheit Zecken zu finden. Allerdings ist mir bisher beim Kraulen nichts aufgefallen und ich habe auch keine vollgesogenen Tierchen in meiner Wohnung gefunden. Also ein gutes Zeichen. Bis auf neulich – da sind mir zwei schwarze „Verkrustungen“ im Bauchraum aufgefallen. Ich wollte nicht lange herumdoktorn und musste eh beim Tierarzt vorbeischauen, weil sich Niko versprungen hatte. Die verdächtigen Stellen kommentierte der Tierarzt als Brustwarzen, die gerne mal mit Zeckenbissen verwechselt werden. Puhh.

Also

Jeder Vierbeiner ist ja ganz individuell in seiner Anfälligkeit für Zecken und Parasiten. Was auf Niko zutrifft, kann ich noch gar nicht abschätzen. Da er aber die Snackballs super vertragen hat, sie ihm geschmeckt haben und natürlich seine Werte bis dato in Ordnung waren, werde ich die Saison weiter auf natürliche Verhütung setzen und den nächsten Check im Dezember abwarten.