LebenDas Pudel-Best-of 2016

Das Pudel-Best-of 2016

Wow – 2016 ist quasi in den letzten Zügen und mir wird wieder einmal bewusst, wie schnell die Zeit vergeht und dass der Pudel bereits seit anderthalb Jahren meinen Alltag durcheinander wuselt. Die vergangenen Monate hatten es teilweise in sich. Aber es gab auch viele Schmunzelmomente und Aha-Effekte, an Dich wir uns hier erinnern wollen:

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1. Mixed Match: Niko & Herbie
Pudel und Terrier-Mix könnte klappen, dachte ich mir, als ich den kleinen Herbie kennenlernte. Das kleine Bündel war verzweifelt auf der Suche nach einem Zuhause und tat sein Bestes, sich in mein Herz zu schleichen. Weil Niko regelrecht aufblüht, wenn er einen Spielkumpel an seiner Seite hat, ließ ich mich kurz zu Träumereien hinreißen. Was aber der Job momentan nicht zulässt, war aber immerhin mit einem gemeinsamen Abend simulierbar: Auf Spazierrunden herrschte bis dahin Friede, Freude, Eierkuchen – Straße und Waldwege waren für beide Schnüffelnasen einfach interessanter. Doch kaum zu Hause angekommen, übernahm die Terriermanier die Zügel – alles wurde vereinnahmt: Nikos Bett, das Spielzeug, der Platz an meiner Seite. Keine Chance für den Pudel. Der war damit beschäftigt, ganz vorsichtig und auf Schleichkatzen-Mission sein Spielzeug nach und nach in Sicherheit zu bringen. Für seinen Stammplatz neben mir auf dem Sofa kramte der Pudel richtig in der Trickkiste. Mit einem Ball fuchtelte er solange vor Herbie herum, bis dieser anbiß – einen Ball ließ sich Herbie einfach nicht entgehen. Ganz schnell ließ sich Niko den Ball natürlich abnehmen und nahm zufrieden neben mir Platz.

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2. Auf sie mit Gebrüll!
Pudel sind ursprünglich Wassertierjäger. Alles was auf dem Wasser schwimmt, wird von Niko genau unter die Lupe genommen. Er liebt es, sich an das Federvieh heranzupirschen und es zu erschrecken. An meinem Geburtstag haben wir die Morgenstunden und die Frühjahrssonne genutzt, und waren ein paar Stunden im Erpetal wandern. Natur, Ruhe und Durchatmen für mich – Action, Weite und neue Eindrücke für den Pudel. Maulwurfhügel, Enten und Mäuse waren ganz besonders spannend. Und dann entdeckte er sie – ein kleine Gruppe Reiher. Völlig fasziniert legte er sich am Ufer auf die Lauer und beobachtete sie aus der Distanz. Die Federfreunde zeigten sich aber ziemlich desinteressiert – da halfen auch keine Spielaufforderungen, Gebell und Herumschlawenzeln.

rechts: © beta2version

3. Große Taschen sind tief
Taschen üben auf Niko eine magische Anziehungskraft aus. Egal, ob Handtasche, Rucksack oder Koffer – nichts ist vor ihm sicher und ein Job beim Zoll wohl der Traum. Rein mit dem Kopf und Wühlen – großartig, besonders dann, wenn leckere Beute dabei rausspringt. Meiner Kollegin Steffi schuldet er inzwischen zwei Lunchbrötchen! Angetan haben es ihm aber die Taschen von Ciani, ebenfalls Hundemensch und immer mit Leckerlis im Gepäck. Er mag sie sehr gerne und prescht im Galopp über den Flur, um sie zu begrüßen. Ist er dann längere Zeit nicht zu sehen, verrät ihn meistens ein verdächtiges Rascheln. Den Rest könnt Ihr Euch denken ….

4. Ausgesperrt
Ein Haus verliert nichts, oder doch? Es war an einem Abend im Februar – schon recht dunkel, verabschiedete ich meinen Besuch im Hausflur. Beim Aufräumen fragte ich mich, wo der Pudel eigentlich sei: Bestimmt im Schlafzimmer … Dahin zieht er sich gerne mal zurück, um seine Ruhe zu haben. Irgendwann packte mich aber doch mein Bauchgefühl und ich schaute nach – keine Spur vom Pudel. Ich suchte die gesamte Wohnung ab. Nichts. Dass er beim Verabschieden aus der Wohnung entwischt sein soll, schien mir zu unmöglich. Ungläubig schaute ich in den Hausflur und siehe da – wie eine eingeschnappte Leberwurst schaute er mich an und legte sich aus Protest unten an den Haustür. Niko war verstimmt, da half kein Rufen oder Locken. Ich musste ihn dann in die Wohnung tragen.

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5. Von Fliegen und Mäusen
Schnapp, Schnapp … Schnapp – aufmerksam auf seiner Decke liegend schnappte der Pudel hochkonzentriert in die Luft. Bloß nicht stören, denn er ist auf Fliegenjagd. Seit dem Sommer nerven ihn die Summgeräusche und er schnappt und hüpft durch den Raum. Und da es im Winter nicht so viele Fliegen gibt, hat Niko jetzt umgesattelt und pirscht sich durchs Laub. Denn neuerdings ist er als offizieller Mäusejäger unterwegs. Selbst in der Frühe, auf dem Weg ins Büro, springt er urplötzlich los und steckt seinen Kopf tief in irgendwelche Büsche. Neulich war er sogar erfolgreich und ich leider zu spät – er hatte die kleine Maus zwar sehr sanft in seinem Maul, aber die Arme ist wohl an einem Herzschlag gestorben.

6. Ein Selbstversorger im Einsatz
Wenn es um Futter geht, kennt der Pudel kein Halten und ist in seiner Schläue kaum zu übertreffen. Was Niko als Selbstversorger so alles drauf hat, ließ mich eines Morgens erheblich staunen: In einer Buchhandlung hatte ich eine Welpenspielebox gekauft, die auch einen Mini-Futterdummy enthielt. Diesen hatte ich immer in meiner Tasche, um unterwegs oder im Büro mit ihm zu üben. Bis zu jenem Morgen – ich kam aus dem Badezimmer und fand meine Handtasche auf dem Boden. Geöffnet. Und das Corpus Delikti lag unweit daneben: Geöffnet und leergefressen. In seiner unglaublichen Hartnäckigkeit hat er mit größtmöglicher Vorsicht sämtliche Klett- und Reißverschlüsse aufgemacht und sich – ohne sichtlich schlechtes Gewissen – den Bauch vollgeschlagen.

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7. Wenn der Pudel 2mal klingelt
Manchmal besuchen wir unsere liebe Freundin Marina. Zwar sehen sich die beiden auch im Büro, aber im privaten lässt es sich viel besser pudeln 😉 Sobald wir aus der UBahn steigen, ist der kleine Typ schon ganz aufgeregt und muss jeden einzelnen Baum in der recht kurzen Straße markieren. Und kaum geht unten der Türöffner auf, platzt er förmlich vor Freude und wetzt die Treppe hoch. Wer jetzt denkt, dass die Begrüßungszeremonie an der Tür entsprechend ausartet, täuscht sich gewaltig. Der Pudel drückt sich nämlich an der charmanten Gastgeberin vorbei und fegt erstmal durch die Wohnung. Same procedure as every time.

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8. Wasserrate 0.5
Wasser, die Zweite: Wieviel Spass Wasser machen kann, glaubt mir Niko bisher noch nicht. In den ersten Wochen weigerte er sich sogar, während kleinerer Regenschauer draußen Gassi zu gehen. Aus Protest drückte er sich dicht an den Häuserwänden entlang und nahm in jedem Hauseingang Platz. Auf dem Weg zur Arbeit hat das teilweise soviel Zeit in Anspruch genommen, dass ich den nassen Hund irgendwann auf den Arm genommen und zur nächsten Station getragen habe.

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9. Leckerlis – Ein Charmeur par excellence
Vor der Pudelnase bleibt kein Leckerbissen verborgen. Sogar in der Küche kann er die unterschiedlichen Geräusche zuordnen und kommt immer genau dann, wenn ich dem Leckerli-Glas verdächtig nah komme. Als Charmeur vom Dienst weiß er auch ganz genau, wie sich das Gegenüber geschickt um die Pfote wickeln lässt. Ob beim Tierarzt, im Baumarkt oder an der Karstadt Kasse – der Pudel lässt seinen Charme spielen. Doch ganz besonders dreist wird es im Futterhaus: Die Kisten mit den Leckerlis stehen genau auf Augenhöhe und wenn ich nicht richtig gut aufpasse, hängt der Pudel mit seinem gierigen Mäulchen drin. Als ich ihm neulich ein neues Geschirr gekauft habe, fragte die Verkäuferin an der Kasse, ob sie Niko noch einen Keks geben darf. Mit schlechtem Gewissen gab ich zu, dass er sich ja schon an den Kisten bedient hätte. ‚Kein Problem. Ich habe das ja nicht gesehen.’ Und schon verschwand der Keks im Pudelmagen.

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10. Langweilig auf einer Skale von 1 bis 3
Nicht jeder Tag gleicht einem Abenteuer. Das ist auch gut so – denn ein bisschen Langeweile zwischendurch tut auch mal gut 😉 Wird es dem Pudel aber genug, greift er zu seinem effektiven Drei-Stufen-System: Den Beginn machen Anstarren und Anstupsen. Stellt sich der gewünschte Erfolg nicht ein, kommt Stufe 2 – er legt seinen Kopf auf mein Bein und schaut mich traurig an. Ab da wird es für mich schon schwer, zu widerstehen. Und wenn ich nicht rechtzeitig die Kurve bekomme und mich Niko widme, setzt das Lockenbündel noch einen oben drauf. Denn aus den Papierkörben lassen sich ganz wunderbar Brötchentüten oder Papiertücher stibitzen, mit denen er provokativ durch den Raum stolziert. Ab spätestens diesem Moment ist ihm die Aufmerksamkeit sicher.

Die Liste ließe sich tatsächlich noch ewig fortsetzen. Mir fallen immer mehr Anekdoten ein, die Niko zu dem perfekten kleinen Freund für mich machen, der er ist. Auf ein phantastisches 2017 – voller neuer Pudelgeschichten!

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1 Comment

  • Hach, es war ein schönes Jahr mit dem Pudel! Und es hat Spaß gemacht, euch bei eurer Reise zu begleiten! Mein persönlicher Favorit ist Punkt 10. "Langweilig auf einer Skale von 1 bis 3" diesen Blick kenne ich einfach von meinem Polly viel zu gut! Ich wünsche dir und dem Pudel einen guten Rutsch! Liebe Grüße Ciani

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