LebenWeekly Pudel: Vom Büroalltag ans Filmset

Weekly Pudel: Vom Büroalltag ans Filmset

Heute möchte ich etwas neues Ausprobieren für mich und starte auf pudelwohl.berlin eine neue Reihe: Etwas müde von den bisherigen Ratgebern á la „3 Tipps für …“ berichte ich in 7 Tage auf 4 Pfoten im Wochenrhythmus (ich versuche mein Bestes 😉 ) aus unserem Berliner Alltag, in dem sich natürlich auch weiterhin der eine oder andere Tipp verbergen wird.  Den Ausschlag hat neulich meine kleine Grippe gegeben. Residierend auf dem Sofa dachte ich über ein neues Thema für den nächsten Blogpost nach. Beschäftigungstipps für den Hundekumpel war natürlich naheliegend. Aber ein ähnlicher Beitrag wurde gerade schon auf Facebook geteilt. Hmm – auch wenn Niko und ich in vielen Alltagsfragen sehr kreativ sind, erfinden wir das Rad auch nicht neu. Also mache ich jetzt einen Schritt zurück zu den ursprünglichen Gedanken eines Blogs.

Und los geht’s:

Urlaub, Grippe und dann noch ein Feiertag haben unseren Arbeitsrhythmus ein bisschen durcheinander gebracht. Und beim genauen Beobachten des kleinen Pudelfreunds habe ich das Gefühl, dass Niko diese unsere Mini-Auszeit genossen hat. Besonders der Trubel und die Aufregung im Büro sind nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Etwas, was man schnell vergisst, wenn Vierbeiner am Arbeitsalltag beteiligt sind. Ihre Anwesenheit wirkt sich nachweislich auf Stimmung- und Stressbarometer innerhalb des Büros aus, aber gleichzeitig nehmen sie negative Schwinkungen auf und sind dann – ebenso wie Menschen auch – gestresst und verunsichert. 

Gemütlich zu Hause kamen wir beide endlich zur Ruhe und schon schlich sich die nächste kleine Baustelle ein. In letzter Zeit ist Niko sehr viel anhänglicher und verkuschelter geworden. Deutlich häufiger sucht er meine Nähe und macht Kontakt liegen. Natürlich genieße ich das, muss aber trotzdem aufpassen, dass sich diese Anhänglichkeit nicht negativ auf unser Allein-Zuhause-Training auswirkt. Also zwischendurch wieder runter vom Sofa und zum Einkaufen, Abhängen Treppenhaus oder kurz rüber zum Bäcker auf einen Kaffee oder noch besser ein Stück Kuchen. Für Niko gestaltet sich nämlich das Alleinbleiben immer etwas schwieriger, wenn die Pause zwischen den Trainings zu groß ist. Er fällt schnell in sein altes Muster zurück und kann nicht entspannen. Denn über die Monate habe ich unseren Alltag an diese Situation angepasst und Niko in die meisten meiner Aktivitäten eingebaut und Routinen entwickelt. Das muss ich langsam wieder aufbrechen. 

Zurück im Büro überraschte mich Niko. Eine neue Praktikantin startete ihr PR-Abenteuer. Vor einem Jahr war Niko von dem raschen Wechsel der Gesichter, die ganz unverhofft vertraute Plätze einnahmen, anfangs immer ein wenig irritiert. Praktikanten wechseln bei uns meistens im 3-Monats-Rhythmus und damit tat sich Niko ein bisschen schwer. Gerade richtig warm geworden, saß schon jemand anderes auf dem Platz. Jetzt ist es ganz anders – freudig und sichtlich neugierig wird geschnüffelt und versucht, die Tasche nach Leckereien abzusuchen. Eine schleichende Entwicklung, die mir erst jetzt so wirklich auffällt. Wahrscheinlich denkt er sich jetzt „Keine Zeit verlieren“ und legt mit seinen Charmeattacken gleich los. 

Und noch ein anderes Ereignis riss uns aus der herbstlichen Lethargie: nein, nicht Sturmtief Xavier – den haben wir im sicheren Homeoffice quasi verschlafen, sondern Nikos erster Filmdreh. Ich war mehr als aufgeregt und zeitgleich auch skeptisch, ob es die richtige Entscheidung war. Aber alles von vorn: Neulich fiel uns im BARF Shop ein Aufruf in die Hände. Für einen Hundefilm, der in Berlin gedreht wird, waren die Macher noch auf der Suche nach vierbeinigen Komparsen. Aus Neugierde schrieb ich das Team an und stellte Niko und mich kurz vor. Nach ein paar Tagen kam ein Anruf mit der Einladung ans Set. Zusammen mit zwei anderen Hunden wurde Niko für eine kleine Supermarkt-Szene eingeplant. In Gedanken malte ich mir schon das Set aus und hoffte inständig, dass Niko genauso viel Spaß auch in echt haben würde. 

Die Taschen voll mit seinen Lieblingsleckerlis machten wir uns an dem besagten Tag auf ans andere Ende der Stadt. Am vereinbarten Drehort war aber niemand da – Uhren- und Kalendervergleich – richtiger Tag, richtiger Ort – hmmm. Keine Nachricht auf dem Handy. Mit uns stand aber noch jemand anderes mit einem aufgedrehten Welpen an der Leine vor dem besagten Supermarkt. Das ging ja gut los. 10 Minuten später und ein paar Straßenecken weiter empfing uns die Hektik der Filmwelt. Dort trafen wir dann auch auf den dritten Hundekomparsen im Bunde und ich war mehr als froh, dass die Chemie zwischen den drei Fellnasen auf Anhieb stimmte.

Denn das war auch ziemlich nötig, denn ab jetzt hieß es warten. Draußen in der morgendlichen Kälte. Ohne Kaffee. In den Garderobenwagen durften wir leider nicht – Hunde waren dort nicht erlaubt und ein anderer warmer Ort war für die Vierbeiner leider nicht vorgesehen. Ich muss zugeben, ich war etwas enttäuscht. Ich bin nämlich davon ausgegangen, dass in einem Hundefilm auch Vorkehrungen am Set getroffen werden, um es den Tieren so angenehm wie möglich zu gestalten. Daher war super, dass sich die 3 die Zeit gut selbst vertrieben und sich durch Tobereien warm hielten. Eine gute Stunde später kam endlich Bewegung in die Sache und wir schlossen uns der Karawane des mobilen Sets an. Ich war wirklich fasziniert, wie routiniert jeder Handgriff der Filmleute saß und innerhalb von Sekunden ein Drehort geräumt und ein neuer aufgebaut wurde. Weniger Spaß hatten da unsere Fellkomparsen – immer schön am Rand des Geschehens, an der Leine und keinen Plan, wie und wann es für uns weitergeht. Dieser Dauerzustand machte mir langsam aber sicher ein schlechtes Gewissen. Spaß fühlt sich definitiv anders an und mit zunehmender Wartezeit und Gehetze zwischen fremden Menschen, rollenden Kisten und großen Scheinwerfern sank auch Nikos Laune – nicht für andere spürbar, aber für mich. Aber nun hieß es Augen zu und durch und plötzlich war unsere Mini-Szene dran. Und ich muss sagen, ich war sehr stolz auf den kleinen Pudel, der die ganze Szenerie wirklich gut gemeistert hat. Zur Belohnung gabs es dann im Anschluß fast alle Leckerlis und einen ausgiebigen Ausflug in den Wald. Das hatte sich Niko mehr als verdient – abschalten und ordentlich toben. 

Spot the poodle!

Ich bin schon gespannt auf den fertigen Film und wieviel Niko darin zu sehen sein wird. Auch wenn es eine schöne und mal ganz andere Erfahrung gewesen ist, glaube ich nicht, dass ich in Zukunft Niko noch einmal für eine Filmrolle anmelden werde. Auch wenn er nur eine Komparsenrolle eingenommen hat, bin ich davon ausgegangen, dass auch diese Vierbeiner tiergerecht betreut werden und dachte sogar, dass ein Dog Coach vor Ort sein wird, um das Filmteam und die Halter zu unterstützen.

Und bevor sich bei dem Charmeur noch echte Starallüren entwickeln, ziehen wir uns lieber auf die Wiesen, Parks und Wälder in Berlin zurück und genießen ein bisschen Quality Time 😉 

Habt eine schöne Woche und bis bald!

2 Comments

  • Melanie

    Oh, wie interessant. Welcher Film war es denn?

    • Hallo liebe Melanie, Niko hatte eine kleine Komparsenrolle in der Komödie "Wuff" von Detlev Buck. Hast Du den Film schon gesehen? Lieber Gruß und frohe Weihnachten! Inga

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